In den folgenden Gedichten geht es um den sexuellen Missbrauch an Kindern und deren Folgen. Ein Thema über das nicht einfach zu sprechen ist, jedoch können und dürfen wir unsere Augen nicht verschließen. Ich selbst war lange Zeit ein sogenannter "Vertrauter", also jemand dem sich ein Missbrauchsopfer anvertraut. In meinen Gedichten beschreibe ich das mir erzählte und das von mir erlebte. Was viele nicht wissen ist, das sich einige Opfer zu sogannten "Multis" entwickeln. Das heißt, das sie weitere innere Persönlichkeiten in sich haben. Sie nennen es System. Dieses System hat einen Host, der ist so kann man sagen der Chef und in der Regel meistens vorne, also die Person mit der wir zum Beispiel gerade reden. In einem erwachsenem Menschen können also viele Persönlichkeiten verschiedenen Alters wohnen. Wer mag sollte einmal googln nach "Cameron West - Erste Person Plural" das Buch zeigt sehr gut die Probleme die in diesem System entstehen können. Es kann also durch aus sein, das man zuerst nicht ganz meine Gedichte versteht, aber vielleicht kann ich ja dadurch anregen sich einmal mit diesem Thema zu befassen... 

"Sie ist traurig, sie weint"

Es gibt oft Tage da geht’s nicht mehr,
ganz plötzlich kommt die Verzweiflung daher.

Selbst schöne Düfte ich will sie nicht riechen,
würd mich lieber in Luft auflösen oder verkriechen.

Das schlimme ist ich bin ja nicht nur allein,
auch meine Kleine sie wird dann traurig sein.

Sie weint ganz stark und fürchterlich,
doch wer tröstet wen ich sie oder sie mich.

Ich weis es ja ich muss an was schönes denken,
ein paar schöne Gedanken ihr und mir dann schenken.

Ja ich weis ja auch es wird bald wieder besser gehen,
doch wichtig ist, ich hab jemanden der es wird verstehen.

Ich brauch ein Jemand der versteht was ich mein,
der weis was in mir vorgeht dann bin ich nicht allein.

Wir sind nicht allein, ich kann`s nun meiner Kleinen sagen,
das Weinen verstummt, ein Lächeln, wie an glücklichen Tagen.
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„ER“

Kinder sind doch unser Glück auf Erden,
sie dürfen uns nie zum Laster werden.

Wird eine Kindheit einfach nicht gegeben,
haben sie es sehr schwer im späteren Leben.

Die Kinder brauchen steht`s Wärme und Liebe,
und nicht ständig im Keller diese starken Hiebe.

Werden sie erst einmal zur sexual Begier,
dann wird der Mensch ganz schnell zum Tier.

Das alles hat mit Menschlichkeit nicht viel zu tun,
selbst wenn sie groß sind können sie nicht mehr ruhn‘.

Angst haben sie dann besonders in der Nacht,
vielleicht hat er wieder Geschenke mitgebracht?

Der Kinderkörper ist dann irgendwann ganz voller Naben,
die Kleinen werden ihr ganzes Leben etwas davon haben.

Sind sie später groß sind haben sie noch Angst in der Nacht,
was hat er nur damals mit diesen Kindern gemacht?

Er droht ihm dann, sich an seiner Schwester zu vergehn,
denn er wollte den Kleinen Kerl wirklich wimmern sehn.

Die Kinder verlieren am Leben völlig ihre Kraft,
er hat sie wirklich ganz und gar kaputt geschafft.

Sie können wirklich nicht mehr richtig ruhn‘.
was hat das noch mit Spaß am Leben zu tun?

Was hat dieser Kerl nur gemacht mit dir,
war er ein Mensch oder doch ein Tier?

Alle Kinder dieser Welt sollten glücklich sein,
entnimm auch du das bitte diesem Reim. ´

<>

Meine Begegnung mit dem Innenkind

Ich schau sie an, sie ist ganz still,
doch ihre Lippen bewegen sich als
wenn sie mir etwas sagen will.

Aber ich weis es nicht ganz genau,
jedoch ganz leise kann ich’s hören,
ist es die Stimme einer anderen Frau?

Die Stimme, ich höre es nun klar heraus,
denn sie wird lauter und auch vertrauter,
es ist keine Frau, sieht nach einem Mädchen aus.

Die kleine ist 5, ich kann‘s erst nicht verstehen,
doch ich sage ihr gleich ganz leis‘,
sie soll bitte nicht sofort wieder gehen.

Ich schau ihr in die Augen und denke oh man,
nie im Leben hätte ich jemals gedacht
das es wirklich so etwas im Leben geben kann.

Die Kleine sie sprich, die Große sie schaut,
erst ein ganz richtig komisches Gefühl,
jedoch auch die Kleine ist mir ganz vertraut.

Wir kennen uns nun Minuten oder Stunden,
sie hat mir schon sehr viel von sich erzählt,
ja sie hat großes Vertrauen zu mir gefunden.

Ich selbst musst es erst begreifen und verstehen,
doch was mich wunderte, es ging sehr schnell
ich versprach ich, nicht gleich wieder von ihr zu gehen.

Ich weis nicht, hab noch so viele Fragen,
doch ich mach ihr gleich wieder Mut,
denn auch sie soll wirklich nie verzagen.